Per Ende September 2020 waren 57'550 Personen in der Uhren- und mikrotechnischen Industrie beschäftigt, was einem Rückgang um 1'553 Stellen (‑2,6%) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Verringerung fällt angesichts der Auswirkungen der Pandemie auf die Weltwirtschaft und die Uhrenexporte moderat aus.
Kurzarbeit als wichtige Hilfe
Per 30. September 2020 waren 57'550 Personen in der Uhren- und mikrotechnischen Branche der Schweiz tätig, also 1'553 weniger als im Vorjahr (‑2,6%). Das ergibt sich aus der vom Arbeitgeberverband der Schweizer Uhrenindustrie (CP) alljährlich durchgeführten Personalerhebung der Branche. Dieser Rückgang widerspiegelt die schwierige wirtschaftliche Lage, mit der sich die Unternehmen der Branche konfrontiert sehen, zeigt aber auch die Auswirkungen der Kurzarbeit. Tatsächlich war das Instrument der Kurzarbeit grundlegend, um Unternehmen, die besonders hart von der Gesundheitskrise betroffen sind, zu unterstützen und den Personalbestand möglichst zu bewahren. Da sich die Entwicklung der Situation nur sehr schwer vorhersehen lässt, ist zu befürchten, dass sich dieser rückläufige Trend auch 2021 fortsetzen wird.
Gleichmässiger Rückgang
Das Produktionspersonal – ein veritabler Barometer für die Dynamik der Branche – ist in einer ungünstigen Periode allgemein am stärksten betroffen. Im Jahr 2020, das in jeder Hinsicht, aussergewöhnlich war, wurde allerdings keine Berufskategorie verschont.
Das Verwaltungspersonal verringerte sich um 604 (‑3.8%) und das Direktionspersonal um 77 Einheiten (-2.5%), während beim Produktionspersonal ein Rückgang um 857 Einheiten (‑2.1%) zu verzeichnen war. Die Zahl der Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter schrumpfte um 13,3%. Dieser starke Rückgang ist aber kaum von Bedeutung, da nur rund hundert Personen in der Heimarbeit beschäftigt sind.
Der Anteil der Mitarbeitenden, die über einen Berufsabschluss verfügen, ist stabil (‑0,2%) und beläuft sich auf 26’403 Personen beziehungsweise 47,3% aller Beschäftigten. Der Anteil des nicht qualifizierten Personals sank (‑6,2%), wodurch der Prozentsatz des qualifizierten Personals in der Branche anstieg. Er liegt aktuell bei 71%, was einem Rekord entspricht.
Neuenburg am stärksten betroffen
Das Spitzentrio der Kantone mit den meisten Beschäftigten in der Uhrenindustrie setzt sich weiterhin aus den Kantonen Neuenburg (15’099), Bern (12’333) und Genf (10’347) zusammen. Im sogenannten «Arc horloger», der von diesen drei Kantonen sowie den Kantonen Jura, Waadt und Solothurn gebildet wird, konzentrieren sich die meisten Ressourcen des Sektors, das heisst 53’134 Personen (mehr als 92% aller Beschäftigten).
In den Uhren- und mikrotechnischen Unternehmen der Kantone Neuenburg (‑810, ‑5,1%) und Bern (‑307, ‑2,4%) war der Personalrückgang am deutlichsten. Im Kanton Jura blieb die Beschäftigtenzahl stabil, während sie im Kanton Genf ganz leicht anstieg.
Fast 50'000 Personen arbeiten in Unternehmen, die dem GAV unterstellt sind
Die Unternehmen, die einem mit den Gewerkschaften unterzeichneten Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellt sind, bilden die grosse Mehrheit: Sie machen rund drei Viertel aller Betriebe aus (526 Einheiten) und beschäftigen zusammen 49'248 Personen. Anders ausgedrückt arbeiteten 2020 85,6% aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schweizer Uhrenindustrie unter Bedingungen, die durch den GAV der Branche geregelt sind. Damit gehört die Uhren- und mikrotechnische Industrie zu den Branchen, in denen der Gesamtarbeitsvertrag am stärksten verbreitet ist.