Per Ende September 2022 waren 60'823 Personen in der Uhren- und mikrotechnischen Industrie beschäftigt, was einer Zunahme um 3’332 Stellen (+5,8%) gegenüber Vorjahr entspricht. Dank dem markanten Anstieg der Schweizer Uhrenexporte im Jahr 2022 konnte die Marke von 60'000 Mitarbeitenden überschritten werden – ein Niveau, das seit Mitte der 1970er Jahre nicht mehr erreicht worden ist.
Personalbestand seit 1988 verdoppelt
Am 30. September 2022 waren 60'823 Personen in der Uhrenindustrie tätig, 3'332 mehr als im Vorjahr (+5,8%). Das ergibt sich aus der vom Arbeitgeberverband der Schweizer Uhrenindustrie (CP) alljährlich durchgeführten Personalerhebung der Branche. Diese deutliche Zunahme bringt die Zahl der Beschäftigten in der Branche auf ein Niveau, das seit Beginn der Quarzkrise nicht mehr erreicht worden ist. Diese hatte dazu geführt, dass die Zahl der Beschäftigten der Uhrenindustrie zwischen 1970 und 1988 von fast 90'000 auf 30'000 gesunken war. Seit 1988 hat sich der Personalbestand also verdoppelt, dies insbesondere unter dem Einfluss der Schweizer Uhrenexporte, die 2022 einen der höchsten Werte ihrer Geschichte erreichten.
Markante Zunahme beim Produktionspersonal
Um dieser starken Nachfrage nachkommen zu können, haben die Unternehmen der Branche den Grossteil der Neueinstellungen auf das Produktionspersonal konzentriert. Ihre Zahl stieg um 9.3% (+3'780 Mitarbeitende), was ihre Rolle als Indikator für die Gesundheit der Branche bestätigt. Das Verwaltungspersonal schrumpfte wie in der Vorperiode um 463 Einheiten (‑3,1%), während das Direktionspersonal geringfügig um 31 Einheiten (+1,9%) zulegte.
Die Zahl der Mitarbeitenden, die über einen höheren Bildungsabschluss oder einen Berufsabschluss verfügen, nahm weiter zu (+7,9% bzw. +4,7%). Damit liegt der Prozentsatz des qualifizierten Personals weiterhin bei über 70% aller Beschäftigten. Demgegenüber verringerte sich die Zahl der Lernenden um 115 Einheiten (‑8,1%). Dieser Rückgang ist auf die Gesundheitskrise in den letzten beiden Jahren zurückzuführen, die die Schaffung und Besetzung von Lehrstellen beeinträchtigte. Dieser Trend dürfte sich in Zukunft umkehren.
Der Kanton Neuenburg gewinnt mehr als 1200 Stellen
Das Spitzentrio der Kantone mit den meisten Beschäftigten in der Uhrenindustrie setzt sich weiterhin aus den Kantonen Neuenburg (16’278), Bern (12’865) und Genf (10’987) zusammen. Im sogenannten «Arc horloger», der von diesen drei Kantonen sowie den Kantonen Jura, Waadt und Solothurn gebildet wird, konzentrieren sich die meisten Arbeitskräfte des Sektors: Mehr als 9 von 10 Mitarbeitenden des gesamten Personalbestands sind in dieser Region tätig. Neuenburg und Jura sind die eigentlichen Geburtsstätten der Zulieferindustrie und verzeichnen mit 1'215 (+8,1%) bzw. 629 (+9,6%) zusätzlichen Arbeitskräften das stärkste Wachstum.
Grosse Mehrheit des Personals arbeitet in GAV-Unternehmen
Unternehmen, die einem mit den Gewerkschaften unterzeichneten Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellt sind, bilden die grosse Mehrheit: Diese 507 Unternehmen, deren Belegschaft 2022 um 2'597 Einheiten zugenommen hat und die insgesamt 51'604 Personen beschäftigen, machen drei Viertel aller Betriebe der Branche aus. Der Anteil der Arbeitnehmenden, die ihre Tätigkeit in Unternehmen ausüben, die dem GAV der Branche unterstellt sind, beläuft sich für 2022 auf 84,8%. Damit zählt die Uhrenindustrie weiterhin zu den Branchen der Schweiz, in denen der Gesamt¬arbeitsvertrag am stärksten verbreitet ist.