Niedrigste Schadenquote in der Uhrenindustrie - Convention patronale
 
Niedrigste Schadenquote in der Uhrenindustrie

Die Umsetzung der Branchenlösung durch die Unternehmen der Uhrenindustrie trägt Früchte. Dank ihrer Einführung konnte die Schadenquote bei Berufsunfällen in dieser Branche gegenüber dem Jahr 2000 um den Faktor 7 gesenkt werden. Ein überzeugendes Ergebnis, aber weitere wichtige Herausforderungen stehen an.

Ist die Uhrenindustrie ein unfallträchtiges Umfeld? Die Entwicklung der Statistiken zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, die vom Arbeitgeberverband der Schweizer Uhrenindustrie (CP) erstellt werden, widerspricht dieser vorgefassten Meinung ganz klar. Im Jahr 2022 wurden nur gerade 19 Berufsunfälle pro 1000 Mitarbeitende registriert; das ist viermal weniger als der Durchschnitt der bei der Suva versicherten Unternehmen. Ein hervorragendes Ergebnis, das von den zahlreichen in der Branche ergriffenen Massnahmen zeugt, um innerhalb der Unternehmen die Gefahren zu erkennen, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden bedrohen.

Eine grosse Herausforderung

Im Rahmen ihrer allgemeinen Pflichten sind alle Arbeitgeber in der Schweiz verpflichtet, für den Schutz der Gesundheit und die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden zu sorgen. Eine Selbstverständlichkeit, die nicht unbedingt für alle Unternehmen leicht umzusetzen ist – vor allem für kleine und mittlere Betriebe. Um diesen gesetzlichen Pflichten nachzukommen und die Unternehmen bei dieser herausfordernden Aufgabe zu unterstützen, wurde der Arbeitgeberverband der Schweizer Uhrenindustrie von seinen Mitgliedern beauftragt, eine Branchenlösung für die Uhren- und mikrotechnische Industrie zu erarbeiten. Diese Branchenlösung, die unter der Nummer 28 von der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS) zertifiziert wurde, besteht nun schon seit fast 25 Jahren und hat die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden und ihre Sicherheit massgeblich beeinflusst.

Die Branchenlösung als Toolbox

Dieses System für ein koordiniertes Management von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz kann mit einer Toolbox verglichen werden. Es umfasst eine Vielzahl von Leistungen, wie etwa allgemeine und spezialisierte Schulungen, System- und Betriebsaudits zu bestimmten Themen oder auch Beratungen für Unternehmen.

Parallel zu diesen Leistungen bietet die Branchenlösung alle Methoden und Unterlagen, die eine Umsetzung der grundlegenden Funktionen der GSA-Organisation in einem Unternehmen, die Identifizierung von Gefahren und die Umsetzung von präventiven und korrigierenden Massnahmen ermöglichen.

Der Dienst Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (GSA) kann sich zudem auf ein breites Netzwerk von ASA-Spezialistinnen und -Spezialisten stützen. Die Unterstützung durch Arbeitsmediziner, Hygienikerinnen, Spezialisten ASGS oder auch Ergonominnen ist unerlässlich, um mit den Veränderungen nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in den Arbeitsbeziehungen Schritt zu halten.

Entwicklung der Risiken

In den letzten Jahren hat sich der Fokus von den physischen auf die psychischen Risiken verschoben, die mehr Sorgen bereiten. Die Branchenlösung geht mit diesen Entwicklungen mit und passt sich den aktuellen Gegebenheiten durch die Einführung neuer Instrumente kontinuierlich an.

In diesem Zusammenhang wurden psychosoziale Risiken als prioritäres Gesundheitsthema für die Jahre 2023 und 2024 festgelegt. Diese Initiative soll Unternehmen mit den Methoden und Instrumenten ausstatten, die erforderlich sind, um die persönliche Integrität ihrer Mitarbeitenden sowohl in physischer als auch psychischer Hinsicht zu schützen.

Das ist ein neues zentrales Anliegen und eine neue grosse Herausforderung für die Uhrenindustrie.

Die Unternehmen, die der Branchenlösung Nr. 28 der Uhren- und mikrotechnischen Industrie angeschlossen sind, müssen jährlich eine Statistik der Ereignisse im Zusammenhang mit der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz erstellen. Ebenso müssen sie die Ereignisse ausserhalb der Arbeitszeit erfassen, das heisst also die Nichtberufsunfälle.

Die statistischen Daten werden von den Unternehmen an den Dienst Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (GSA-Dienst) des Arbeitgeberverbands der Schweizer Uhrenindustrie übermittelt. Dieser erstellt eine Zusammenfassung der Ergebnisse und verfasst den Jahresbericht zu den GSA-Statistiken.

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