Der neue eidgenössische Fachausweis, der vom Arbeitgeberverband der Schweizer Uhrenindustrie (CP) eingeführt wurde, will den (zukünftigen) Bereichsleiterinnen und Bereichsleitern Uhrenbranche die Werkzeuge und Kompetenzen vermitteln, die sie für eine erfolgreiche Steuerung und Entwicklung der Aktivitäten ihres Bereichs und ihrer Mitarbeitenden benötigen. Eine Première für die Branche, die einem wachsenden Bedürfnis der Unternehmen entspricht.
Viele der mehr als 60'000 Personen, die in der Uhren- und mikrotechnischen Branche beschäftigt sind, haben erfolgreich Karriere gemacht. Es ist aber nicht immer einfach, Teams zu leiten, die manchmal aus ehemaligen Kolleginnen und Kollegen bestehen, oder wichtige Aufgaben in einer Produktionsstätte zu übernehmen. Auf dem Schweizer Bildungsmarkt gibt es zwar eine Vielfalt von Möglichkeiten zur Erweiterung der persönlichen Kompetenzen. Allerdings nicht genug, wenn man die Unternehmen fragt.
Die Anforderungen der Branche erfüllen
Aufgrund des hohen Produktionsbedarfs und der demografischen Entwicklung ihrer Belegschaft ist auch die Uhrenbranche vom Fachkräftemangel betroffen, der die gesamte Schweizer Wirtschaft bedroht. Der eidgenössische Fachausweis für Bereichsleiterinnen und Bereichsleiter Uhrenbranche wurde in Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Branche entwickelt, um spezifische organisatorische und menschliche Kompetenzen zu vermitteln, die in der Uhrenindustrie, in der Mikromechanik oder auch im Kunsthandwerk gefragt sind. Diese Zusatzausbildung richtet sich an Fachkräfte, die über ein EFZ in einem technischen oder einem anderen Bereich sowie mehrjährige Berufserfahrung verfügen.
Ein umfassendes Programm
Die neue Zusatzausbildung ist in sechs Kernmodule gegliedert, die die folgenden Bereiche abdecken: Führen und Betreuen der Mitarbeitenden des Bereichs, Führen eines Teams, Ausbilden von Mitarbeitenden und des Nachwuchses, Planen, Umsetzen und Steuern der Aktivitäten des Bereichs, Einführen eines Qualitätsansatzes und Umsetzen eines Ansatzes zur Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung (Corporate Social Responsibility CSR).
Globale und nachhaltige Wirkung
Bereichsleiterinnen und Bereichsleiter Uhrenbranche übernehmen nicht nur Verantwortung in Bezug auf den Betrieb und das Management, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zur Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung der Unternehmen (CSR), indem sie die soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit fördern. Als treibende Kräfte des Wandels, der Kreativität und der Innovation werden die zukünftigen Absolventinnen und Absolventen dieser Zusatzausbildung den Fortbestand der Uhrenindustrie entscheidend unterstützen und mitgestalten.
Diese neue Stufe im Bildungsangebot der Branche wird zahlreichen Berufspersonen die Möglichkeit bieten, spezifische Kompetenzen zu erwerben, und gleichzeitig gewährleisten, dass den Unternehmen auch in Zukunft genügend hochqualifizierte fachliche Führungskräfte zur Verfügung stehen. Eine Win-win-Situation für beide Seiten.
Start der neuen Zusatzausbildung
Um den Start dieser neuen Zusatzausbildung gebührend zu feiern, organisierte der Arbeitgeberverband der Schweizer Uhrenindustrie (CP) am Donnerstag, dem 2. Oktober eine Veranstaltung im Beau-Rivage in Neuchâtel. An einer Podiumsdiskussion nahmen Schlüsselakteure aus der Uhrenindustrie und dem Bildungsbereich teil. Hervorgehoben wurde insbesondere die grundlegende Rolle der Berufsbildung in der Uhrenindustrie, die Bedeutung der Grundausbildung und der Entwicklungsmöglichkeiten nach dem Erwerb eines EFZ, der wesentliche Beitrag des Weiterbildungsangebots zur Bindung der Mitarbeitenden sowie die entscheidende Rolle der Ausbildung im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Neben den offiziellen Ansprachen und den ausführlichen Erläuterungen zur neuen Zusatzausbildung waren es vor allem die bereichernden Diskussionen, die diesen Abend prägten.
Detaillierte Informationen für alle, die (zukünftig) als Bereichsleiterin oder Bereichsleiter Uhrenbranche tätig sein möchten, stehen unter www.cpih.ch/de/fachausweis/ zur Verfügung.