Ergebnisse des Berylliumprojekts - Convention patronale
 
Ergebnisse des Berylliumprojekts

Nach dem Beschluss der Schweizerischen Grenzwertkommission, den Grenzwert für Beryllium zu senken (siehe Kasten), hat der Dienst Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (GSA-Dienst) des Arbeitgeberverbands der Schweizer Uhrenindustrie im Jahr 2023 in Zusammenarbeit mit dem Arbeitshygieniker der Branchenlösung Nr. 28 eine Kampagne zur Messung der Exposition gegenüber Kupfer-Beryllium (CuBe) durchgeführt.

Zielsetzungen

Mit der Kampagne wurden drei Zielsetzungen im Zusammenhang mit diesem wichtigen Thema für die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden der Uhren- und Mikrotechnikbranche verfolgt:

  1. Durchführen von Expositionsmessungen in Bezug auf inhalierbaren Staub, der Beryllium (Be) und indirekt auch Kupfer (Cu) enthält, in verschiedenen Produktionsprozessen der Uhrenbranche bei vergleichbaren Expositionsgruppen (VEG) in mehreren Betrieben.
  2. Durchführen von Oberflächenmessungen von abgelagerten Stäuben, die Beryllium und indirekt Kupfer enthalten, in verschiedenen Produktionsaktivitäten der Uhrenbranche (auf den Oberflächen von Arbeitsplätzen).
  3. Erstellen einer objektiven Bestandesaufnahme der Situation in der Uhrenbranche betreffend dem neu geltenden niedrigeren MAK-Wert für die genannten inhalierbaren Stäube.

Messungen

Die jüngste Kampagne zur Messung der CuBe-Exposition, die vom Arbeitshygieniker der Branchenlösung Nr. 28 vorgenommen wurde, hat die Bedeutung der betrieblichen Praktiken für das Management von Berufsrisiken deutlich gemacht.

Die in mehreren Unternehmen durchgeführte Studie hat ergeben, dass das Ausmass der CuBe-Exposition je nach den eingesetzten Methoden erheblich variieren und den MAK-Wert manchmal sogar überschreiten kann.

Ausgehend von diesen Feststellungen wurde ein umfassender Analysebericht mit präzisen Empfehlungen und einer Beschreibung bewährter Praktiken erarbeitet. Diese Praktiken ermöglichen es den Unternehmen, die Einhaltung der einschlägigen Normen und einen wirksamen Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden, die mit CuBe arbeiten, sicherzustellen.

Bewährte Praktiken

Der Leitfaden für bewährte Praktiken behandelt verschiedene gängige Verfahren, um die Exposition gegenüber CuBe zu minimieren:

  • Substitution von CuBe: ein Ansatz, der von der Association Suisse pour la Recherche Horlogère (ASRH) weiterentwickelt wird, die an einer neuen Legierung ohne Beryllium arbeitet
  • Spezifische Handhabungen, einschliesslich Transport und Lagerung von CuBe-Legierungen
  • Spanabhebende Bearbeitung («trocken» bzw. ohne Schneidflüssigkeit und Kühlschmierstoffe)
  • Trockenbearbeitung (ohne Schneidflüssigkeit oder Kühlschmierstoffe)
  • Bearbeitung mit Schneidflüssigkeiten und Kühlschmierstoffen (Emulsion oder Öl)
  • Reinigung und Wartung
  • Abfallentsorgung

Eine Checkliste ergänzt diesen Leitfaden für bewährte Praktiken und gibt den Unternehmen, die der Branchenlösung angeschlossen sind, ein praktisches Hilfsmittel in die Hand, um geeignete Massnahmen für die Gewährleistung einer sicheren Arbeitsumgebung zu ergreifen, in der keine Gefahr durch CuBe-Exposition droht.

Zugang zu den Dokumenten

Diese Dokumente, die einem für die Gesundheit der Mitarbeitenden der Uhren- und Mikrotechnikbranche wichtigen Thema gewidmet sind, werden den angeschlossenen Mitgliedern auf der Extranet-Plattform des Arbeitgeberverbands CP unter dem Thema T3001-800 zur Verfügung gestellt.

Änderung des Expositionsgrenzwerts

Die Schweizerische Grenzwertkommission (MAK-Kommission) hat beschlossen, den Grenzwert für Beryllium zu senken.

  • Früher lag der MAK-Wert bei 0,002 mg/m3 (2 µg/m3).
  • Anfang 2023 wurde er auf 0,0006 mg/m3 (0,6 µg/m3) gesenkt.
  • Ab 2027 wird der MAK-Wert in Europa 0,0002 mg/m3 (0,2 µg/m3) betragen.

Für Beryllium und seine Verbindungen gibt es derzeit einen durchschnittlichen MAK-Wert (8-Stunden-Mittelwert); es fehlen aber ein Kurzzeitgrenzwert (KZGW, 15 Minuten) und ein biologischer Arbeitsstoff-Toleranzwert (BAT-Wert) (Version 2023).

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