Die Zahl der in der Uhren- und mikrotechnischen Industrie beschäftigten Personen hat das zweite Jahr in Folge zugenommen und lag per Ende September 2019 bei 59'103 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Dank diesem erneuten Wachstum um 1'291 Stellen (+2,2%) gegenüber dem Vorjahr konnte das hohe Niveau der Beschäftigtenzahl von 2014 wieder erreicht werden. Allerdings lässt sich nur schwer abschätzen, ob diese Tendenz auch 2020 anhalten wird.
Fast 60'000 Stellen
Per 30. September 2019 waren 59'103 Personen in der Uhren- und mikrotechnischen Branche der Schweiz tätig, also 1'291 mehr als im Vorjahr (+2,2%). Das ergibt sich aus der vom Arbeitgeberverband der schweizerischen Uhrenindustrie (CP) alljährlich durchgeführten Personalerhebung der Branche. Mit dieser zweiten Zunahme in Folge wird die Marke von 60'000 Stellen, die seit Mitte der 1970er Jahre nicht mehr erreicht wurde, nur knapp verpasst. Zudem konnten damit in zwei Jahren die Verluste kompensiert werden, die zwischen 2014 und 2017 verzeichnet werden mussten (-4'168 Einheiten).
Immer mehr qualifizierte Mitarbeitende
Nachdem 2018 eine deutliche Zunahme beim Produktionspersonal verzeichnet worden war, betrafen 2019 fast alle neuen Einstellungen das Verwaltungspersonal (+1’088 respektive +7,2%), was in einer günstigen Periode sehr typisch ist.
Abgesehen davon hat aber auch das Produktionspersonal leicht zugelegt (+284), während beim Direktionspersonal eine Verringerung um 82 Einheiten zu verzeichnen war. Die Zahl der Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter hat um 2 Einheiten zugenommen. Diese Entwicklung ist jedoch kaum von Bedeutung, da nur rund hundert Personen in der Heimarbeit beschäftigt sind.
Der Anteil der Mitarbeitenden, die über eine höhere Ausbildung verfügen, stieg um 9,3% auf 13'466 Personen beziehungsweise 23,5% aller Beschäftigten. Damit erreicht der Prozentsatz des qualifizierten Personals in der Branche 69,7%, was einem neuen Rekord entspricht.
Trotz dieser positiven Ergebnisse ist aufgrund der wirtschaftlichen, kommerziellen und politischen Situation und der damit verbundenen schlechten Vorhersehbarkeit grosse Vorsicht geboten. 2020 dürfte mit einer stabilen Beschäftigtenzahl zu rechnen sein.
Unverändertes Spitzentrio
Das Spitzentrio der Kantone mit den meisten Beschäftigten in der Uhrenindustrie setzt sich weiterhin aus den Kantonen Neuenburg (15’909), Bern (12’640) und Genf (10’301) zusammen. Im sogenannten «Arc horloger», der von diesen drei Kantonen sowie den Kantonen Jura, Waadt und Solothurn gebildet wird, konzentrieren sich die meisten Ressourcen des Sektors, das heisst 54’479 Personen (mehr als 92% aller Beschäftigten). Die neue Stellen wurden mehrheitlich in den Kantonen Neuenburg (+620, +4,1%), Bern (+412, +3,4%) und Waadt (+280, +5,1%) geschaffen. In den Kantonen Tessin (-135, -6,2%) und Jura (-116, -1.8%) ging die hingegen Beschäftigtenzahl zurück.
Mehr als 50'000 Personen arbeiten in Unternehmen, die dem GAV unterstellt sind
Die Unternehmen, die einem mit den Gewerkschaften unterzeichneten Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellt sind, bilden die grosse Mehrheit: Sie machen rund drei Viertel aller Betriebe aus (536 Einheiten) und beschäftigen zusammen 50'717 Personen. Anders ausgedrückt arbeiteten 2019 85,8% aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schweizerischen Uhrenindustrie unter Bedingungen, die durch den GAV der Branche geregelt sind. Damit gehört die Uhren- und mikrotechnische Industrie zu den Branchen, in denen der Gesamtarbeitsvertrag am stärksten verbreitet ist.